Die Ampelkoalition im Bund hat angekündigt, mit dem Startchancen-Programm gezielt 4000 Schulen im Brennpunkt zu fördern. Doch über diese Ankündigung im Koalitionsvertrag kommt die Koalition bisher nicht hinaus. Die Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler warten. Was brauchen diese Schulen im Brennpunkt wirklich, um ihre Herausforderungen zu meistern? Mehr als Geld.
KMK-Vorsitzende Prien: „Länder haben großes Interesse am Startchancen-Programm“
Die Präsidentin der KMK, Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein betonte: „Die Länder haben ein großes Interesse an dem Starchancen-Programm des Bundes. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass es an bereits installierte Programme anknüpft, sie ausbaut und weiterentwickelt.“ So sei beispielsweise in Schleswig-Holstein mit Erfolg das PerspektivSchul-Programm entwickelt und implementiert worden. „Damit unterstützen wir gezielt Schulen, die aufgrund der Zusammensetzung ihrer Schülerschaft und ihres sozialen Umfeldes besondere Herausforderungen zu bewältigen haben. Im Rahmen des Programms erproben sie, was besonders hilft, um zu mehr Qualität zu gelangen und einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit leistet.“
Neben finanziellen Mitteln erhalten die Schulleitungen im PerspektivSchul-Programm in Schleswig-Holstein konkrete Unterstützung und Hilfestellung. Eine aktuelle Analyse von Prof. Dr. Stephan Huber von der Pädagogischen Hochschule Zug zeigt, wie wichtig das ist. Er hat über fünf Jahre die Schulen im Programm „impakt schulleitung“ der Wübben Stiftung in Nordrhein-Westfalen wissenschaftlich begleitet und seine Erkenntnisse heute in Berlin vorgestellt.
Wissenschaftliche Begleitung zeigt Qualität und Nutzen vom Programm impakt schulleitung
Die Schulleitungen und die am Programm beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulen berichten von positiven Entwicklungen mit Blick auf Motivationssteigerung, Kompetenzentwicklung sowie Verhaltens- und Organisationsveränderung. Im Vergleich zu ähnlich belasteten Schulen, die nicht am Programm teilgenommen haben, zeigen sich in den Projektschulen aus Sicht der Schulleitungen signifikant günstigere Entwicklungen in der Qualität schulischer Arbeit.
Dazu Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung: „Das PerspektivSchul-Programm und die aktuelle Analyse zeigen: Geld allein schießt keine Tore. Was im Fußball gilt, lässt sich auch auf Investitionen an Schulen übertragen. Neben einer finanziellen Unterstützung der Schulen, muss es eine Begleitung der Schulleitungen geben. Es braucht qualifizierte Leitungen mit einer klaren Perspektive für die eigene Schule und für den zielgerichteten Einsatz von Mitteln.“ Bei der Ausgestaltung des Startchancen-Programms sei es daher zentral, neben dem Chancenbudget auch eine gezielte Unterstützung für die Schulleitungen zu schaffen, so Warnke.
Zum Programm „impakt schulleitung“
Das Programm „impakt schulleitung” der Wübben Stiftung stärkt Schulleiterinnen und Schulleiter von Schulen im Brennpunkt. Es unterstützt sie bei der Weiterentwicklung ihrer Schule und möchte dazu beitragen, dass sich die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler nachhaltig verbessern. Der Fokus liegt dabei, auf den zentralen Handlungsfeldern von Schulleitungen: Schulmanagement und pädagogische Führung. Zusätzlich rückt das dreijährige Unterstützungsprogramm die Vernetzung der Schulleitungen und die Wertschätzung ihrer Arbeit in den Mittelpunkt. Mit dem Programm konnten bereits mehr als 220 Schulen in Brennpunkten in vier verschiedenen Bundesländern („impakt schulleitung (digital)” in Nordrhein-Westfalen, „PerspektivSchul-Programm” in Schleswig-Holstein, „S4 Schulen stärken, starke Schule!” in Rheinland-Pfalz, „Ganztagsschule gemeinsam gestalten” in Berlin) erreicht werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Programms erfolgt in einer Längsschnittstudie. Begleitet wurden drei Kohorten, die am Programm „impakt schulleitung“ von 2015 bis 2020 in Nordrhein-Westfalen teilgenommen haben.
Weitere Informationen:
Den vollständigen Zwischenbericht finden Sie auf der Website von Prof. Huber – hier.
Ansprechpartnerin für inhaltliche Fragen:
- Dr. Hanna Pfänder, Leiterin wissenschaftliche Analysen und impaktlab
- Cantadorstr. 3, 40211 Düsseldorf
- pfaender[at]wuebben-stiftung.de
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