„impakt schulleitung” – Die Perspektive eines Schulleiters auf das Programm

„impakt schulleitung” – Die Perspektive eines Schulleiters auf das Programm

„Man ist der Sohn seines Kindes, das ist das ganze Geheimnis.” – Yves Bonnefoy

von Dr. Christian Dern

Was ist das für eine Verkehrung der Realität und doch eine genaue Beschreibung derselben. Gerade für uns Pädagogen trifft nichts mehr zu als eben diese Wahrheit: die Kinder, mit denen wir täglich Umgang haben, prägen unser Denken, lassen die Wirklichkeit durch ihre Augen sehen, um mit ihnen gemeinsam die Regeln des Lebens nachzuvollziehen, einzuüben, aber auch aktiv mitzugestalten.

Dieser Satz vom Surrealisten Bonnefoy macht aber auch auf einen ganz existentiellen Gedanken aufmerksam: Wir sind das, was wir sind, aus Beziehungen heraus, die uns in unserem Reflektieren verändern. Und das gilt für keinen Berufsstand mehr als den der Schulleitung. Deren Hauptaufgabe besteht ja gerade darin, zu kommunizieren, und zwar mit allen Stakeholdern, die das komplexe System Schule tragen, mitbestimmen bzw. beanspruchen.

„impakt schulleitung“: Beziehung und Kommunikation 

Was hat das nun mit dem Programm „impakt schulleitung“ zu tun, für das ich mich als recht junger Schulleiter im Jahr 2015 beworben habe, und zwar stante pede: am Morgen erhielt ich die Mail aus dem Ministerium, am Mittag war meine Bewerbung fertig formuliert, die dann noch von den zu beteiligenden Gremien abgesegnet wurde. Beziehung und Kommunikation nahmen einen großen Raum im Programm „impakt schulleitung“ ein und machten dieses Programm so erfolgreich, dass ich sagen kann: die Schulentwicklung wäre nicht so gut und so nachhaltig verlaufen, hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, an diesem Programm teilzunehmen. 

Ist das nicht zu viel des Lobes, spielten nicht ganz andere Faktoren eine zentrale Rolle und die Wübben Stiftung hat für einen schönen Rahmen gesorgt bzw. die positive Entwicklung verstärkt, evtl. noch beschleunigt? Nein, das wäre zu wenig! 

„Faire Bildungschancen für alle.“ Das ist der erste Satz der Vision der Wübben Stiftung. Das ist die Vision von vielen Menschen, ich möchte sagen – aller Bundesländer, aller Bildungsministerien. Wir wissen aber auch, dass Visionen nicht immer hilfreich sind, wenn es darum geht, wirkliche Veränderungen in Gang zu bringen. Visionen sind zumeist so utopisch oder blumig, dass Anstrengungen in der Alltagshitze verdunsten und keine Nachhaltigkeit erwirken. Das Besondere am Programm der Wübben Stiftung ist allerdings, dass es mit ganz konkreten Werkzeugen 75 Schulleitungen in 75 Schulen, die im Durchschnitt von 250 Kindern besucht werden, dazu verhilft, deren Visionen umzusetzen – und die lassen unsere gemeinsame große Vision der fairen Bildungschancen konkret werden.

„Was war denn nun der Zauber von impakt? Ich glaube, dass es die Zeit gewesen ist, und zwar auf diversen Ebenen."

Zeit für klare Ziele 

Was war denn nun der Zauber von impakt? Ich glaube, dass es die Zeit gewesen ist, und zwar auf diversen Ebenen:  

  • Wir hatten viel Zeit auf den Akademien, um miteinander ins Gespräch zu kommen und uns gegenseitig zu hinterfragen und zu unterstützen,  
  • wir haben viel Zeit durch hoch professionelle Inputs geschenkt bekommen, die uns die Praxis in der Schule erleichtert hat, indem wir konkrete Werkzeuge für den Berufsalltag an die Hand bekommen haben,  
  • uns wurde Zeit mit unseren Coaches zur Verfügung gestellt, die sich wiederum für unsere Probleme und Ideen Zeit nahmen,  
  • wir haben Zeit mit den Schulentwicklungsbegleitern erhalten, die sich für uns und für unser Kollegium Zeit genommen haben, und zwar sehr viel Zeit. Die konnte so gut angelegt werden, dass wir in unseren Schulentwicklungsprozessen sehr viel Zeit eingespart haben, weil wir einen steten Geist der Reflexion an unserer Seite hatten und der Blick von außen so essentiell in komplexen Systemen ist, wir hatten Zeit für Kommunikation, uns wurden aber auch viele hochkompetente Kommunikationspartner an die Seite gestellt und so konnten wir uns indirekt auf dem großen Feld der Kommunikation weiter ausprobieren und professionalisieren.


„impakt schulleitung“ ist die einzige Fortbildung, auf der ich erlebt habe, dass am letzten Tag bewusst viel Zeit für Einzelarbeit eingeplant wurde. Das ist so einfach, wie es effektiv war: hier bekamen wir am Vormittag des Abschlusstages Zeit, um die nächsten Schritte ganz konkret zu planen. Das war für mich der Schlüssel zum Erfolg, denn durch diese Zeit kam ich nicht nur erfüllt und beschenkt zurück, sondern auch mit klaren Zielen für die nächsten notwendigen Meilensteine.

 

Zusammenfassend könnte ich nun das Zitat von Bonnefoy folgendermaßen abwandeln: Ich bin der Sohn meiner Gesprächspartner, das ist das ganze Geheimnis. Oder noch besser, weil es noch einfacher ist: Gespräch ist das ganze Geheimnis.  

Gut, dass uns das Programm der Wübben Stiftung dafür viel Zeit geschenkt hat!

Dr. Christian Dern hat von 2016 bis 2019 am Programm „impakt schulleitung“ teilgenommen. Zu dieser Zeit leitete er das Gymnasium am Geroweiher (GAG) in Mönchengladbach. Seit August 2022 ist er Schulleiter der Deutschen Evangelischen Oberschule (DEO) in Kairo.  

Dr. Christian Dern
Schulleiter

Weitere Perspektiven und mehr zum Thema finden Sie hier im neuen „impaktmagazin  Programme & Strukturen für Schulen im Brennpunkt”.

Was ist „impakt schulleitung”?

Das Programm impakt schulleitung” der Wübben Stiftung stärkt Schulleiterinnen und Schulleiter von Schulen im Brennpunkt. Es unterstützt sie bei der Weiterentwicklung ihrer Schule und möchte dazu beitragen, dass sich die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler nachhaltig verbessern. Der Fokus liegt dabei, auf den zentralen Handlungsfeldern von Schulleitungen: Schulmanagement und pädagogische Führung. Zusätzlich rückt das dreijährige Unterstützungsprogramm die Vernetzung der Schulleitungen und die Wertschätzung ihrer Arbeit in den Mittelpunkt. Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Ansprechpartnerin für die Presse:
Wübben Stiftung

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