Bundesländer sehen die Überlastung von Schulleitungen – länderübergreifende Strategie fehlt

Bundesländer sehen die Überlastung von Schulleitungen – länderübergreifende Strategie fehlt

Schulleitungen nehmen eine Schlüsselrolle im Schulwesen ein. Sie tragen maßgeblich zur Qualität der Schule bei, arbeiten allerdings vermehrt unter schlechten Rahmenbedingungen. Arbeitsbelastung und Unzufriedenheit nehmen zu. Das wird von den Bundesländern grundsätzlich gesehen, wie eine Analyse des impaktlab der Wübben Stiftung aufzeigt. Sie geht der Frage nach, welche Rolle Schulleitungen in den 16 Koalitionsverträgen der Bundesländer spielen. Dabei steht vor allem die Entlastung von Schulleitungen auf der Agenda der Bildungspolitik in den Ländern – eine länderübergreifende Perspektive findet jedoch wenig Beachtung.

Die Analyse legt offen, dass alle aktuellen Koalitionsverträge die Rolle bzw. die Unterstützung von Schulleitungen thematisieren – in Umfang und Grad der Konkretisierung verschieden. In den Koalitionsverträgen von 15 Bundesländern spielt die Entlastung von Schulleitungen eine Rolle. In einigen Bundesländern ist dies mit konkreten Vorschlägen hinterlegt: Entbindung von Unterrichtsverpflichtung, Schaffung einer Leitungszeit von Grundschulleitungen, die Einführung zusätzlicher Verwaltungsstellen. Die Qualifizierung und Professionalisierung der Schulleiterinnen und Schulleiter spielt in 11 Koalitionsverträgen eine Rolle. Weitere Bereiche, wie zum Beispiel die Rahmenbedingungen der Beschäftigung oder die Besetzung und Auswahl von Schulleitungen, finden bei maximal einem Drittel der Länder Erwähnung.

„Wie in der Bildungspolitik in Gänze fehlt es auch bei der Stärkung von Schulleitungen an einer länderübergreifenden Strategie“, erklärt Dr. Hanna Pfänder, Leiterin des impaktlab. „Die in vielen Koalitionsverträgen erwähnte Entlastung und Qualifizierung von Schulleitungen ist grundsätzlich sehr zu begrüßen. Daraus ergeben sich nun große Erwartungen an die Bildungspolitik im Sinne der Schulleitungen in Deutschland. Diese gilt es nun im nächsten Schritt in die Tat umzusetzen.“ Inwieweit der Bund dabei eine aktivierende Rolle für ein zwischen den Ländern abgestimmtes Vorgehen einnehmen kann, bleibt abzuwarten. Die Bundesregierung erwähnt in ihrem Koalitionsvertrag explizit die Qualifizierung von Schulleitungen.

 
Über das impaktlab

Das impaktlab der Wübben Stiftung versteht sich als Think- und Actiontank für Leitungshandeln an Schulen in Deutschland. Auf der Basis wissenschaftlicher Analysen und praktischer Erkenntnisse ent-wickelt das impaktlab Impulse für die systematische Unterstützung und Professionalisierung von Schulleitungen.

Das Impulspapier „Sind Schulleitungen auf der Agenda der aktuellen Bildungspolitik? Eine Analyse der Koalitionsverträge der Länder“ steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen zum impaktlab erhalten Sie hier: www.impaktlab.de.

Ansprechpartnerin für inhaltliche Fragen:
Wübben Stiftung
Ansprechpartnerin für die Presse:
Wübben Stiftung

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp