Nachdem Bundesbildungsministerin Karliczek mit einer Milliarde Euro vorgelegt hat, zog Bundesfamilienministerin Giffey schnell mit derselben Summe nach. Es geht um Geld für den Abbau von Lernrückständen, die sich durch die Schließung der Schulen in der Pandemie insbesondere bei Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Familien aufgestaut haben. Dass Menschen und Parteien in unterschiedlichen Wahlen und Funktionen gewählt werden wollen, ist an dieser Stelle sicher kein Nachteil. Denn das Problem ist riesig – und dementsprechend auch der Bedarf an Unterstützung. Aber: Geld allein baut keine Lernrückstände ab.
“Wenn die Bildungschancen in Deutschland vor allem von der sozialen Herkunft abhängen, müssen wir diese stärker in den Blick nehmen”, so Dr. Markus Warnke in seinem Gastbeitrag auf Spiegel Online. “Deswegen ist Elternarbeit so wichtig. Bildungsforscherinnen und -forscher sagen, dass der Einfluss des Elternhauses dreimal so stark ist wie der aller Bildungsinstitutionen zusammen. Das kann man den bildungsnahen Eltern nicht zum Vorwurf machen. Aber den bildungsfernen Eltern muss man Unterstützung anbieten.”